Meine Ausbildung an der Graphischen in Wien hat mir nicht nur Grafikdesign beigebracht.
Sondern auch das, was heute viele verlernt haben:
Mit den Händen denken. Und sauber arbeiten.
Beim Buchbinden gibt’s keine „kreativen Lösungen“, keine Ausreden, keine Heißklebepistole für Eilige.
Entweder du arbeitest sauber – oder das Buch fällt auseinander.
Nachhaltigkeit? Fängt bei den Materialien an.
Ich arbeite fast ausschließlich mit:
Wiederverwendeten Kartons
Stoffresten/Lederresten
Altem Papier
Erprobten Werkzeugen (und keinen Plastik-Gadgets aus dem Bastelladen)
Weil echtes Handwerk Respekt vor Material hat.
Und keine Alibi-Siegel braucht, die „Nachhaltigkeit“ draufschreiben.
Buchbinden – Schritt für Schritt (ohne Instagram-Filter)
Wenn du sehen willst, wie echte Buchbinderei aussieht:
Hier zeige ich dir echte Bilder aus meiner Werkstatt – ohne Hochglanzfilter und ohne inszeniertes Kaffeetassenshooting.
Ich stelle meine Bücher komplett selbst her: zuerst schneide ich die Bögen, dann werden sie gefalzt, zu je 5 Bögen zusammengefasst und schließlich fadengeheftet.






erst dann kommt die Gestaltung und Herstellung des Covers. Hier kann man wählen zwischen Hart- und Softcover – je nachdem nimmt man einen dünnen oder dicken Buchbinderkarton. Ob man einen Papier-Stoff-oder Ledereinband machen möchte ist reine Geschmacksache. Hier ist allerdings Genauigkeit und präzises Arbeiten gefragt. Leim trocknet und bindet sehr schnell – etwaige Fehler lassen sich vor allem beim Papierüberzug nicht mehr (gut) korrigieren.



Nach einigen weiteren Arbeitsschritten ist das Buch dann fertig 🙂 Am Besten dann 24h trocknen lassen. Empfehlenswert ist eine gute Buchpresse – es erleichtert die Arbeit enorm! In meiner Anfangszeit habe ich noch mit alten Telefonbüchern und Mega-Katalogen gearbeitet.. etwas umständlich aber hat auch den Zweck erfüllt!
Meine Bücher gestalte ich nach Ideen, vorhandenem Material 😉 oder nach Wunsch. Der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt!
Fotos:©by UniCatGrafikdesign (2015)


Warum das alles mit gutem Design zu tun hat?
Ganz einfach:
Wer bei Kleinigkeiten schlampig ist, liefert auch beim Großen nichts Gescheites.
Gutes Design, genau wie gutes Handwerk, verlangt:
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Genauigkeit.
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Geduld.
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Haltung.
Nicht Glitzerkleber und Moodboards mit Einhörnern.
Fazit:
Buchbinden ist kein DIY-Nachmittag für Influencer.
Es ist Handwerk, Substanz und Respekt vor der Arbeit.
Und genau das unterscheidet echtes Design von Bastelkleber-Videos.

„Wenn's schon beim Buchrücken kracht, ist’s beim Branding nimmer weit her.“