1. Der Einstieg: Ein kostenloser Kurs und ganz viel heiße Luft
Man scrollt durch den Feed und zack – da ist er. Der 12. selbsternannte E-Commerce-Guru mit einem ’noch kostenlosen‘ Kurs, der angeblich Schritt für Schritt zeigt, wie du 2025 ortsunabhängig fünfstellig im Schlaf verdienst. Natürlich ohne Lager, ohne Produktentwicklung, aber mit dem Versprechen auf ein passives Traumleben. Klingt super. Funktioniert aber in der Realität selten – außer für den, der den Kurs verkauft.
2. Was ist Dropshipping überhaupt – und warum klingt’s so gut?
Kurz gesagt: Du verkaufst Produkte, die du nicht lagerst. Kunden bestellen über deinen Shop, und ein Drittanbieter – meist irgendwo in Fernost – versendet das Produkt direkt an sie. Du bist die Schnittstelle. Klingt schlank. Kein Lager, kein Aufwand. Nur du, ein Laptop und die Millionen. In der Theorie. Denn jetzt kommen die Haken.
3. Was in der Realität passiert: Lieferchaos, Margen-Tod & rechtliche Stolperfallen
• Die Marge? Liegt oft bei 5 bis 15 %. Wenn du also ein Produkt um 20 € verkaufst, bleiben dir 1–3 Euro. Vor Werbekosten.
• Du haftest – auch wenn der Lieferant Mist liefert. Laut EU-Recht bist du der Verkäufer.
• Rücksendungen? Vergiss es. Niemand schickt ein 12-€-Produkt zurück nach Shenzhen.
• Lieferzeit: 2–4 Wochen. Viel Spaß beim Kundenservice.
• Qualität? Manchmal top, manchmal Ramsch – du hast null Kontrolle.
4. Was du von diesen ‚kostenlosen Kursen‘ wirklich bekommst
Die meisten dieser Kurse sind ein klassischer Funnel: gratis rein, dann upsellen ohne Ende. Vom „geheimen Tool“, das plötzlich doch kostet, bis zum VIP-Mentoring für 4.997 €. Und hey – wenn Dropshipping wirklich so einfach wär, warum verdient der Typ dann sein Geld mit Kursen statt mit dem Shop?
5. Was stattdessen Sinn macht (und funktioniert)
• Bau dir ein ehrliches Angebot mit Mehrwert auf – egal ob Grafikdesign, Text, Coaching oder Produkt.
• Sei sichtbar, aber mit Hirn. Nicht mit Clickbait.
• Versteh deine Zielgruppe, statt sie mit Aliexpress-Mist zu bespielen.
• Investiere Zeit in echte Skills – nicht in Luftschlösser.
6. Fazit – mit Haltung statt Hokuspokus
Dropshipping ist wie der Porsche im Tinder-Profil, der sich beim ersten Date als Mietwagen auf Zeit entpuppt. Und während du denkst, du baust dir ein passives Business auf, bist du eigentlich nur ein Chatbot mit Zollproblemen.
Wenn’s zu gut klingt, um wahr zu sein – dann isses meistens auch so.
Mach was Gscheites. Was Echtes. Was, das Substanz hat. Alles andere ist Content-Marketing für Leute, die ihren Namen lieber tanzen als tippen.
Für alle, die´s noch immer nicht glauben wollen:
📚 Seriöse Quellen zur Problematik von Dropshipping
Arbeiterkammer Wien
Die Arbeiterkammer warnt vor den Risiken beim Onlinekauf über Dropshipping-Händler, insbesondere hinsichtlich Lieferzeiten, Rückgaberechten und fehlender Transparenz.
🔗 Arbeiterkammer Wien: Problematik von Dropshipping-HändlernOnlinesicherheit.gv.at
Das österreichische Bundeskanzleramt informiert über die Herausforderungen beim Dropshipping, wie etwa lange Lieferzeiten und Schwierigkeiten bei der Rückabwicklung von Käufen.
🔗 Onlinesicherheit.gv.at: Dropshipping – Worauf beim Onlinekauf zu achten istORF Help
Der ORF berichtet über dubiose Onlineshops, die mittels Dropshipping Kunden täuschen, und hebt die mangelnde Kontrolle über Produktqualität und Lieferzeiten hervor.
🔗 ORF Help: Dubiose Onlineshops zocken Käufer mit „Dropshipping“ abDer Standard
Der Artikel analysiert, ob man mit Dropshipping reich werden kann, und beleuchtet die Herausforderungen wie geringe Margen, hohe Konkurrenz und rechtliche Fallstricke.
🔗 Der Standard: Kann man mit Dropshipping reich werden?
Kein Abo. Kein Funnel. Kein WUM.
Nur Haltung. Und vielleicht ein Krümel vom Schreibtisch.